Bundestag der Schützen macht Zusammenhalt in der Krise zum Thema
„Heimat ist die beste Medizin“
Mönchengladbach. Aus der Not eine Tugend machen. Das ist den Gastgebern in Mönchengladbach gelungen. Das Ziel, von Bezirksbundesmeister Horst Thoren formuliert, wurde erreicht: Von Mönchengladbach soll ein Zeichen des Zusammenhalts ausgehen. Der erste „Bundestag der Schützen“ war natürlich kein Ersatz für das wegen Corona abgesagte große Bundesfest, aber sicher eine feine, aussagekräftige Veranstaltung. Die Impulswirkung, die sich Bundesschützenmeister Emil Vogt erhofft hatte, lässt sich an der einhelligen Erkenntnis der 250 Teilnehmer aus Brauchtum, Politik und Gesellschaft festmachen: Das Wir-Gefühl trägt uns durch die Krise!
Dazu gehört wohl auch, für die eigenen Überzeugungen notfalls kämpferisch einzutreten. So nutzten Vogt wie Bundespräses Monsignore Robert Kleine den Bundestag der Schützen, um ihren Standpunkt gegenüber der AfD zu betonen: Mit unseren christlichen Werten sind die politischen Überzeugungen der Rechtsextremen nicht vereinbar, erklärten sie. Dafür gab es Beifall schon zu Beginn der Dankmesse, die der Bundespräses mit seinem ausführlichen Statement eröffnete und dabei Bezug nahm zu einer aktuellen Mail der AfD an Bruderschaften und Vereine. Vogt äußerte sich später in der Podiumsdiskussion ähnlich. Der dreigegliederte Bundestag bot mit Dankmesse (Thema: Der gute Hirte), Podiumsrunden (Heimat, Zusammenhalt, Ideale) und dem Angebot der Begegnung im Borussiapark (Freunde sollt ihr sein) vielfältige Ansätze, sich mit den Zielen und Aufgaben der Bruderschaften auseinander zu setzen. Horst Thoren hatte zu Beginn darauf hingewiesen, dass Schützen gern mit Feiern und Freude in Verbindung gebracht würden, der Kernbegriff der Verantwortung aber von Außenstehenden kaum wahrgenommen würde. Propst Peter Blätter ging in seiner Predigt auf die Tradition ein, die sich entwickeln müsse, um zukunftsfähig zu sein. Er griff dabei Thorens Wort vom „Bruder sein ist mehr“ auf.
In den Podiumsrunden gingen es dann um die konkrete Ausprägung. Zu den Diskussionsteilnehmern gehörten der Mönchengladbacher Oberbürgermeister Felix Heinrichs ebenso wie IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, der im Bundesinnenministerium für Heimat zuständige Staatssekretär Günter Krings oder die frühere Oberbürgermeisterin Monika Bartsch (Gladbacher Tafel) und ihre Freundin Renate Schaffrath (Schaffrath-Stiftung für Soziales). Zu helfen, so die Aussagen, wirke auch für die Helfenden stärkend. Das bestätigten Friedhelm Pauen (Fluthilfe der Korschenbroicher Bruderschaften) und Christoph Kammers (Flutopfer aus Schleiden-Gemünd). Wilfried Jacobs (früher Vorstandschef der AOK Rheinland/Hamburg) betonte: „Heimat ist die beste Medizin“) und Eva-Maria Skoda, Oberärztin an einer LVR-Klinik in Essen, verwies darauf, dass Begegnung und Miteinander das wichtigste Heilmittel gegen die depressiven Tendenzen der Pandemie seien.
Anerkennung für vielfältige Schützenhilfe in Zeiten der Not (Pandemie wie Flutkatastrophe) kam schließlich auch von Heimatministerin Ina Scharrenbach, die mit den Teilnehmern des Bundestages der Schützen am Nachmittag im Borussia-Park zusammenkam. Dort war Borussenpräsident Rolf Königs Gastgeber („Borussia ist Ganzjahresbrauchtum“) und die Heimatministerin gesuchte Gesprächspartnerin (nicht zuletzt wegen des Vereinsprogramms Neustart Miteinander mit finanziellen Hilfen für Veranstaltungen). Zu Ehren der anwesenden Europa‑, Bundes- und Diözesanmajestäten (alle von Gladbachs Oberbügermeister Felix Heinrichs mit dem OB-Orden ausgezeichnet) inszenierten die Gastgeber im großen Rund des Stadions einen eindrucksvollen Großen Zapfenstreich. Es spielten das Bundesschützenmusikkorps Kleinenbroich und das Bundesschützentambourkorps Wickrath. Das Kommando hatte Jürgen Zimmermanns vom gastgebenden Bruderrat.
Am Ende des Bundestages der Schützen nahmen alle Teilnehmer neben vielen Eindrücken einen besonderen Trunk mit nach Hause. Die Gastgeber hatten eigenes Altbier mit speziellem Etikett abfüllen lassen „Alt mal“. Das Geschenk ist mit einer Einladung verbunden: Bitte wiederkommen zum Bundesfest 2025 in Mönchengladbach. Rolf Königs hat versprochen, dann den Borussia-Park für 25.000 Schützen zu öffnen.
Wer das Festabzeichen zum Bundesfest als Sonderedition erwerben will, kann seine Bestellung durch Überweisung auf das Konto des Bezirksverbandes MG aufgeben: IBAN DE42 3105 0000 0000 0559 05
Der Stückpreis liegt bei fünf Euro. Unabhängig von der bestellten Stückzahl wird für Versand / Porto eine Pauschalgebühr von fünf Euro erhoben.
Bitte für den Versand den Namen und die genaue Adresse angeben.
… sonst noch interessant
Königstreff im Kaiserpark
Das andere Stadtschützenfest mit den heiligen drei Könige Gladbach erlebte ein Fest der Hoffnung Mönchengladbach. So viel Begeisterung hatte selbst der gastgebende Bruderrat nicht erwartet. „Lieben Dank für dieses tolle Wochenende!“ So oder ähnlich äußerten sich…
Herzlich Willkommen zum Bundesfest 2021
Mönchengladbach ist vom 17. bis 19. September 2021 Gastgeber des Bundesfestes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften und damit für drei Tage Hauptstadt des Schützenwesens.
Mit offenen Armen wollen die Schützen im Bezirksverband Mönchengladbach, Rheydt, Korschenbroich die Gäste zum Bundesest am dritten Wochenende im September empfangen. Bezirksbundesmeister Horst Thoren gibt sich optimistisch, dass das große Bruderschaftstreffen trotz der Corona-Pandemie stattfinden kann. „Wir sind vorbereitet“, sagt Thoren und verweist auf engen Gedankenaustausch mit Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs, der städtischen Marketinggesellschaft MGMG und dem neuen Mönchengladbacher Oberbürgermeister Felix Heinrichs.
Das Bundeskönigsschießen, so die Hoffnung der Ausrichter aus dem Bezirksverband, soll mehr als 20.000 Schützen nach Mönchengladbach bringen. Gefeiert wird am Fuß des tausendjährigen Gladbacher Münsters auf dem zentralen Geroplatz. Natürlich machen sich die Organisatoren Gedanken, wie eine Großveranstaltung in Zeiten der Pandemie ablaufen kann. Thoren: „Möglicherweise nicht ganz so, wie wir es gewohnt sind. Wir hoffen auf den Impfstoff, müssen aber auch über neue Formate nachdenken.“ Die Pläne für das Bundesfest – nach 1956, 1972 und 1986 das vierte in Mönchengladbach – stehen. Das Festzelt ist bestellt. Das Festabzeichen in den Farben der Borussia ist in Auftrag gegeben. Die Info-Seite bundesfest2021 geht in diesen Tagen online.
Mönchengladbach will ein guter Gastgeber sein und setzt alles daran, trotz Corona Tausende Gäste willkommen heißen zu können. Thoren: „Eins ist aber klar. Gesundheit geht vor Festfreude.“
Wir freuen uns auf viele Gäste
Wenn Tradition auf Lebensfreude trifft, dann feiern die Schützen.
Im traditionsbewussten Mönchengladbach sind im Schatten des Münsters seit gefühlt 700 Jahren die Bruderschaften Wahrer des Brauchtums, das hierzulande ungezählte Freunde hat und mit drei Dutzend Schützenfesten in Stadt und Land die Aufmerksamkeit der gesamten Region genießt. Der Lockruf der Trommeln verkündet immer wieder die freudige Botschaft der feiernden Bruderschaften, die stolz darauf sind, Flagge zu zeigen für ihre schönen Traditionen. Mit Pauken und Trompeten, mit König und Gefolge begehen die Schützen ihr Brauchtum. Sie bekennen sich zur Heimat, die sie gern mit allen teilen, die ebenso empfinden und sich hierzulande wohlfühlen.
Die Frage, wie alt die Tradition nun wirklich ist, kann dabei als nebensächlich betrachtet werden. Denn wichtiger als der historische Nachweis des Gründungsjahres ist die belegte, lebendige Kraft des Schützenbrauchtums. Die hohe Anerkennung der UNESCO-Kommission als nationales Kulturerbe unterstreicht, was Brauchtum ausmacht: Es geht darum, Freund und Stütze zu sein, Helfer in der Not und Wegbegleiter durchs Leben.
Die Brauchtumsfreunde verbindet die stärkende Erkenntnis, dass das frohe Miteinander Leib und Seele zusammenhält und hilft, auch schwere Stunden gemeinschaftlich zu ertragen. All dies in guter christlicher, rheinisch-bürgerlicher Ausprägung. Anders gesagt: Leben und leben lassen.
Wenn also Stolz und Freude aufeinandertreffen, sich Gastfreundschaft mit Herzlichkeit paart, dann gilt es im großen Kreis mit Freunden und Gästen Gemeinschaft zu pflegen. Wenn wie beim Bundesfest der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften nicht nur Tausende Gäste, sondern gar Zehntausende Besucher kommen, ist das dann Heimat im großen Stil. Das Prinzip des Miteinanders ist aber gleich herzlich. Dazu wird immer angestoßen – am Niederrhein mit einem leckeren Alt. Ein Prosit also auf Tradition und Gemütlichkeit. Ein Hoch auf die Heimat! Ein Willkommen schon jetzt an alle, die sich zum Bundesfest im September 2021 in Mönchengladbach versammeln werden.
Horst Thoren
Bezirksbundesmeister
Königstreff im Kaiserpark
Das andere Stadtschützenfest mit den heiligen drei Könige Gladbach erlebte ein Fest der Hoffnung Mönchengladbach. So viel Begeisterung hatte selbst der gastgebende Bruderrat nicht erwartet. „Lieben Dank für dieses tolle Wochenende!“ So oder ähnlich äußerten sich…
Tradition, gepaart mit Lebensfreude — das ist Schützenfest
In Mönchengladbach, einst Glaubensfeste der Benediktiner, beginnt bereits im 14. Jahrhundert die Geschichte der Bruderschaften. Als Beschützer von Abteikirche und Heimat, Tradition und Brauchtum. Heute versammeln sich in ihrer Nachfolge Schützen aus 38 Bruderschaften…
Unsere Hoffnung: gefeiert wird 2021
Mönchengladbach. Die Schützen in Stadt und Land geben die Hoffnung nicht auf: Gefeiert wird 2021. Höhepunkt soll dabei das Bundesfest der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften am dritten September-Wochenende sein. Natürlich steht alles unter dem Vorbehalt,…